Die traditionelle chinesische Medizin (TCM)
«Die Misteln seind der eigenschafft / das sie allerley geschwulst zertheilen / erweichen / und herausser ziehen. Von natur mehr wässeriger dann drucken / nicht zu kalt noch zu warm / einer mittelmässigen temperatur und vermischung / werden zum theil inn Leib und ausserhalb genützet.»
Hieronymus Bock (1498-1554)
Als traditionelle chinesische Medizin (TCM) wird die Heilkunde bezeichnet, die in China vor fast 2’500 Jahren begründet und in der Folgezeit weiterentwickelt wurde. In der TCM hängt die Gesundheit jedes Menschen von einem Gleichgewicht zwischen den gegensätzlichen Kräften Yin und Yang ab. Solange Yin und Yang im Gleichgewicht bleiben, sind Körper und Geist gesund. Wird eine der Kräfte jedoch übermässig stark oder schwach, führt das zu einem Ungleichgewicht und zu Krankheit.
Aus dem Tao, der Ursprungsenergie, gingen Yin und Yang hervor. Yin und Yang sind die Gesamtheit zweier Kräfte. Dabei ist Yin die passive und Yang die aktive Kraft. Sie befinden sich überall in der Natur und somit auch im Menschen.
Das jahrtausende alte Gebäude der TCM stützt sich im Wesentlichen auf folgende Säulen:
- Akupunktur (das Stechen mit Nadeln)
- Tuina-Massage (spezielles Massageverfahren)
- Qi Gong (spezielle Bewegungs- und Atmungsübungen)
- Diätetik (Ernährung nach den fünf Elementen: Erde, Metall, Wasser, Holz, Feuer)
- Arzneimittel (unter anderem Kräutermedizin)
Insbesondere die Kräutermedizin nach Kriterien der TCM hat in den letzten Jahren auch in Europa Fuss gefasst. Dadurch erlebt die antike Humoralpathologie nach Galen eine Art Renaissance.
Nebst den klassischen Arzneitees werden in der Bahnhof Apotheke nach Bedarf auch individuelle Teemischungen nach TCM-Kriterien hergestellt. Die Heilpflanzentees bestehen meist aus sieben verschiedenen Kräutern. Wir verwenden dabei nur uns bekannte Heilkräuter.
Links:
Abbildung: Altchinesische Darstellung des Verlaufes von Meridianen. Quelle: M. Furlenmeyer, Homöopathie - eine ganzheitliche Pharmakotherapie, 1983.